Die Anforderungen waren hoch, die Auswahl klein, die Suche lang: „Für uns war die Kombination von Hebebühne und Nutzlast bei geringem Gesamtgewicht relevant“, erklärt Gunnar Jung, Key Account Manager bei Rieck. „Dazu möglichst eine Serienreife, um die Verlässlichkeit im Tagesgeschäft zu garantieren.“ Diese Kombination wurde kaum angeboten. Eine Machbarkeitsstudie und mehrere Testtage gaben schließlich den Ausschlag für den Renault Trucks D E-Tech und den Projektstart.
Seitdem ist der Stromer exklusiv für unseren Kunden Siemens im Einsatz und transportiert hauptsächlich Produktionsmaterialien zwischen drei Werken und dem von uns betriebenen Außenlager.
Die ersten Wochen zeigen jetzt die Leistungsfähigkeit im Praxisbetrieb – so haben Witterung und Temperatur Auswirkungen auf den Stromverbrauch und übermäßige Staus oder Umleitungen auf die benötigte Reichweite.
Auch das Handling funktioniert problemlos: Der Fahrer konnte sich bereits an den Testtagen mit dem Fahrzeug vertraut machen. Für ihn besonders angenehm ist das fast geräuschlose Fahren, nur Lenker und Sitz lassen sich im eTruck nicht so individuell einstellen wie bei konventionellen Modellen. „Aber es hätte uns auch gewundert, wenn es gar nichts zu optimieren geben würde“, schmunzelt Toralf Heinke, Rieck-Fahrer im Nahverkehr.
Zusammen auf dem grünen Weg
Das Projekt wurde von Anfang an mit Siemens als Initiator umgesetzt. Hier werden die Akkus auch nachts geladen. Aufgrund der sehr hohen Anschaffungskosten erleichterte zudem ein Förderaufruf für Elektromobilität im Nutzlastbereich im vergangenen Jahr den gemeinsamen Weg. „Bei einem so kostenintensiven Projekt mit einer langen Vorlaufzeit spielt Vertrauen zwischen allen Beteiligten eine elementare Rolle – dafür möchten wir uns bedanken“, resümiert Stefan Rieck, geschäftsführender Gesellschafter der Rieck Logistik-Gruppe. Erweist sich der eTruck auch langfristig als praxistauglich, sollen weitere geeignete Strecken identifiziert werden.